1. Tag: Mittwoch, 11.9.
Flüge DUS -> SVO -> EVN mit Aeroflot (Retourtickets zu 414,42 EUR)
2. Tag: Donnerstag, 12.9.
3x ÜmF im Liberal Guest House zu je 28,40 EUR; Nordarmenien-Rundfahrt (281 km) im Taxi zu 66,13 EUR
Putinair ist flott unterwegs, pünktliche Ankunft um 3:35 Uhr in der Nacht am Flughafen Zvartnots in Eriwan. Zu meinem Empfang ist die halbe Stadt da… na ja, zumindest drei Leute: Der Guesthouse-Inhaber (Hauptberuf Journalist), sein sehr gut Deutsch sprechender Sohn (Hauptberuf Journalistik-Student) und ein Taxifahrer (Hauptberuf Taxifahrer). Transfer zum Guesthouse in der Nähe des Republican Square, dann eine Mütze Schlaf.
Ab 11 Uhr habe ich mir mittels gettransfer.com eine Tour nach Vanadzor via Sevan organisiert. Man gibt da online Start- und Zielpunkt an (in meinem Falle eine Hin- und Rückfahrt), ggf. eine Preisvorstellung und bekommt nun von verschiedenen Anbietern ein Angebot. Die Preise gingen von 43 – 130 EUR, meist abhängig von der Automarke, dem Alter des Autos und den Sprachkenntnissen des Fahrers. Hat man sich für einen entschieden, bestätigt man das Angebot und nimmt Kontakt zu dem Unternehmen auf. Ich hatte für heute einen Renault Logan, 2008, gelb für 47 EUR ausgewählt.
Mein Fahrer ist Armen, ein schrulliger Opa in schlabbrigen Klamotten. Die Karre, mit der er aufkreuzt, passt gut zu ihm: Abgefahrene Reifen und durchgeruckelte Sitze mit verschlissenen Sitzkissen. Es kann losgehen. Es dauert nicht lange, da habe ich mich an Armens Fahrweise gewöhnt und seine langsame, ruhige Sprechweise in gutem Englisch mit gelegentlichem Wortwitz und seine rauchige Stimme liebgewonnen. Was ich denn in Vanadzor will? Armenien ist so schön, aber doch nicht Vanadzor! Ich möchte dort das alte Stadion des FC Lori aufsuchen und fotografieren! Das amüsiert und missfällt Armen gleichzeitig sehr. Er macht mir den Vorschlag, unterwegs zwei touristische Zwischenstopps einzulegen, die auf der Strecke liegen. Einverstanden!
Zuerst erreichen wir abseits der M3 das Kloster Saghmosavank (von 1221), das pittoresk am Rande einer Schlucht liegt, durch die der Kasakh fließt. Ich mag ja alte Gemäuer und dieses hier besonders. Armens Schulfreund hatte hier zu Sowjetzeiten eine Goldmünze gefunden und für diese ein bisschen Geld bekommen. Jetzt würde er, so Armen, dafür sicher zwei Häuser kriegen. Früher besaß Armen auch zwei Häuser und dazu drei Autos. Er hat als Bauarbeiter im Umland von Moskau gearbeitet. Doch sein spielsüchtiger Sohn hat im Casino alles verzockt. Armen scheint ein wenig mit seinem Schicksal zu hadern, doch er gibt sich kaum Mühe, hier und heute selbst eine Goldmünze zu finden. Er scharrt spaßeshalber mit seinen Latschen etwas im Dreck und qualmt seine Kippe. Aber ein Foto von ihm vor der Schlucht soll ich machen.
Kurze Zeit später sind wir am Armenian Alphabet Monument. Es besteht aus 39 steinernen Buchstaben, die keinerlei Ähnlichkeiten zu lateinischen oder kyrillischen aufweisen. Das armenische Alphabet ist mehr als 1.600 Jahre alt und wird noch heute in seiner ursprünglichen Form verwendet. Armen zeigt mir „meinen“ Buchstaben, das M.
Weiter geht es nach Norden. Wir passieren das Dorf Rya Taza (kurdisch für „fresh way“), in dem kurdische Jesiden leben, die Schafe züchten und diese in den Iran verkaufen. Ich sehe immer mal wieder tote Hunde oder Füchse auf oder an der Straße liegen, oft gibt es Verkaufsstände für Honig, Wassermelonen oder Maiskolben.
Die Landschaft verändert sich: Aus flachen Ebenen wird Bergland. 1988 gab es hier in der Gegend ein verheerendes Erdbeben mit geschätzten 25 000 Toten und über einer Millionen Obdachlosen. Wir erreichen das neue Spitak und Armen erzählt, daß das alte Spitak komplett zerstört wurde und an anderer Stelle neu errichtet werden mußte. Viele Häuser wurden u.a. mit Hilfe aus Deutschland wieder aufgebaut.
Nach drei Stunden rollen Armen und ich in Vanadzor, der drittgrößten Stadt Armeniens (100 000 Einwohner) ein. Der Ort ist wahrlich keine Touristenattraktion, mittendrin liegt eine scheinbar aufgegebene riesige Industrieanlage. Armen hält nichts von meinen google-map-Ausdrucken und fragt sich lieber selber zum Stadion von Lori durch. Wir finden es tatsächlich!
Ich springe rein und stelle fest, daß sich die Anreise gelohnt hat. Der Platz besteht nur aus Geröll und Unkraut. Highlight sind die verlotterten Stehränge unterhalb der Tribüne. Doch der schöne LOST GROUND in seinem bruchreifen Zustand ist bedroht. Nicht durch Abriss, vielmehr durch Renovierungsarbeiten. Diese sind schon in vollem Gange. Die Tribüne glänzt fast wieder wie neu, es wird an einem Spielertunnel gearbeitet und die Stehplätze werden auch bald begradigt sein. Fast schon schade! Einheimische bestätigen uns, daß hier bald wieder der Ball rollen soll. Na ja, auch nicht das Schlechteste. Aber gerade noch rechtzeitig da gewesen, um etwas von dem morbiden Charme der Anlage einzufangen.
Armen hat mir eine Verlängerung der Tour nach Dilijan und Gosh aufgeschwatzt, für zusätzliche 10 000 AMD (= 19,13 EUR). Dort gäbe es die schönsten Kloster. Und Zeit für Sevanavank bliebe auch. Wenn man schon mal da ist… hin da! So komme ich in den Genuß von Goshavank und den Haghartsin Monastery Complex. Feine Sache!
Armen witzelt darüber, daß es hier Bären gäbe und man aufpassen solle. Tage später erfahre ich, daß in der Gegend eine dreiköpfige Wandergruppe tatsächlich auf einen Bären gestoßen und der armenische Guide dabei abgestürzt ist und sich tödlich verletzt hat. Die zwei polnischen Wanderer und der Bär kamen mit einem Schrecken davon… oh oh.
Rechtzeitig vor dem Sonnenuntergang trudeln wir am Sevansee ein und ich hechele die Stufen zum Kloster Sevanavank hoch, wo mir Touristenscharen entgegen kommen. Das Kloster mit Blick auf den See ist vermutlich DAS Motiv, das jeder Armenientourist einmal gesehen haben muß. Armen ist da ganz anderer Meinung und verliert fast seine Fassung, als ich zugebe, nicht in Garni & Geghard gewesen zu sein. Da müsse ich UNBEDINGT hin. Morgen ab 8 Uhr habe er Zeit. Schon klar! Ich bitte um Bedenkzeit und am Republican Square ist für mich die Tour beendet. Ein guter Einstieg!
3. Tag: Freitag, 13.9.
Urlaub! Ausschlafen! Endlich mal…!
Spaziergang zum Hrazdan Stadium, das wunderbar am Hang einer Schlucht mitten in Eriwan steht. Erbaut 1970, gehörte es bei einer maximalen Kapazität 78 000 zu den vier größten Stadien der UdSSR. Brutale Architektur. Heute sieht es rund um das Stadion leicht verwahrlost aus. Inwiefern hier Spiele stattfinden bzw. wieder stattfinden werden, weiß ich nicht.
Endlich bekomme ich den Berg Ararat zu sehen. Gigantisch schimmert dieser 5 137 m hohe Vulkan durch den Dunst des sonnigen Herbsttages. Wie bibeltreue Christen wissen, ist hier die Arche Noah gestrandet. Weil einst rund um den Berg Armenier siedelten (bevor diese 1915 von den Türken teilweise ermordet oder von dort vertrieben wurden), findet sich der Ararat (schon seit Sowjetzeiten) im Wappen der Armenier – obwohl er auf dem Staatsgebiet der Türkei liegt. Dazu erzählte mir Armen am Vortag diesen Witz: Fragt der Türke: Warum ist der Ararat auf Eurem Wappen? Der gehört Euch gar nicht! Antwortet der Armenier: Warum habt ihr den Mond auf Eurer Flagge? Der gehört Euch auch nicht.
Pyunik Eriwan – FC Alashkert 0:3 * 19:15 Uhr * Premier League, Armenien * Vazgen Sargsyan Republican Stadium, Eriwan * Zuschauer: 300 * Eintritt: 200 AMD (ca. 0,38 EUR)
Abhängen in Eriwan. Vielleicht wäre ich heute doch besser mit Armen nach Garni rausgefahren? Nach einem Nachmittagsschläfchen stehe ich gegen Viertel vor Sechs am Ticketschalter des Vazgen Sargsyan Republican Stadiums. Für 200 AMD bekomme ich eine hübsche Eintrittskarte. Einlaß ist neunundfünfzig Minuten vor Spielbeginn. Es macht mir einen Riesenspaß, überall herumzulaufen und Fotos von dem 1932 eröffneten, bis 1999 noch Dinamo Stadium heißenden Ground zu machen. Eine würdige Perle für diesen Länderpunkt.
Etwa fünfzehn jugendliche Pyunik-Ultras stehen mit roten Fahnen bewaffnet in einem Block der Gegengeraden und plärren herum. Über ihnen sitzen genauso viele Kiddies mit Caps und Schals, schnattern mehr als sie supporten. Auf der Haupttribüne sitzt ein Grüppchen Anhänger vom FC Alashkert aus dem ca. 130 km entfernten Martuni in einem Pulk aus gelben Jacken.
Mit Verpflegung (erwünscht wäre ein heißer Kaffee) sieht es mau aus. An Softdrinks oder Vogelkorn kommt man nur, wenn man das Stadiongelände kurz verläßt. Ist aber kein Problem.
Das Spiel hat nur mäßiges Niveau. So ist es fast spannender zuzusehen, wie ein Oberordner Marke Christian Lindner in oranger Weste seine Unterordner in gelben Westen herumscheucht, den Zaun zum Spielfeld und die Treppenaufgänge freizuhalten. Macht ja bei 300 Zuschauern in einem 14 000er Stadion Sinn. Den Typ hätte ich mir zu Zeiten der Stehränge im Gästeblock des Bochumer Ruhrstadions gewünscht. Achtung, da steht einer in Reihe 33 auf der Treppe und macht keine Anstalten, sich zu bewegen. Raufsprinten, hopp hopp! Der Typ ist ein Sicherheitsrisiko usw. usf. Herumkletternde, Verstecken spielende Kleinkinder werden schnell und unbarmherzig ihren Erzeugern zugeführt. Ordnung muß sein! Das das allerdings nur in Stadien und weniger auf den Landstraßen gilt, wird mir am nächsten Tag klargemacht.
Fazit: 55/55, UEFA komplett. Ein feierlicher Moment? Nee, keine Spur!
4. Tag: Samstag, 14.9.
Autofahrt von Eriwan nach Stepanakert (321 km) zu 80 EUR; Taxifahrt Stepanakert -> Askeran und zurück (34 km) zu 7,61 EUR; 2x ÜmF im Park Hotel, Stepanakert zu je 45,68 EUR
Wie viel zu oft, wenn Menschen unterschiedlicher Ethnien und Religionen sich ein Siedlungsgebiet teilen, kommt es zu Konflikten. So war es auch in Bergkarabach, wo es ab 1988 und nach dem Zerfall der Sowjetunion zu einem Krieg zwischen Armeniern und Aserbaidschanern kam. Die Ursachen reichen bis weit in die Vergangenheit zurück. Folge des Krieges waren bis zu 50 000 Tote und über eine Millionen Vertriebene. Bergkarabach gehört zwar völkerrechtlich weiter zu Aserbaidschan, allerdings wird es de facto von Armeniern verwaltet, die dort 1991 die von keinem Staat anerkannte Republik Artsakh ausriefen. Der Konflikt dauert bis heute an, immer wieder kommt es an der Waffenstillstandslinie zu Gefechten mit Toten und Verletzten. Das ist soweit eine sehr verkürzte Darstellung der Situation um Bergkarabach, das auf russisch Nagorny Karabakh und von den Einheimischen Artsakh oder nur Karabach (aus dem Türkischen „schwarze Gärten“) genannt wird.
Mir war es sehr wichtig gewesen, neben Armenien auch Fußball in Bergkarabach mitzunehmen. Da ich während der CONIFA-Euro im Juni verhindert war, mußte es für mich die Artsakh Football League sein. Nur gibt es über diese Liga im Netz quasi Null Informationen. Eher durch Zufall bin in über Facebook an jemanden geraten, der mir einen abfotografierten Spielplan zugemailen konnte. Das war Gold wert. Auf Basis dieser Ansetzungen konnte ich die gesamte Reise terminieren und vorbereiten.
Mit meinem Anliegen, einen Transfer von Eriwan nach Stepanakert und retour zu organisieren und zwischendurch einige Zwischenstopps an Fußballplätzen (mit und ohne Spiel) einzulegen sowie (ganz ganz wichtig!) einen Abstecher nach Agdam zu ermöglichen, wandte ich mich an Artsakh Travel Guide. Hier erhielt ich einen perfekten maßgeschneiderten Reiseplan für eine Drei-Tages-Tour. Nur das Hotel in Stepanakert hatte ich mir bereits selbst besorgt.
Es ist 10 Uhr, ich werde an meinem Guesthouse von Vartan in seinem Mercedes abgeholt. Mit dabei ist auch Anush, mein Guide für die nächsten Tage. Da die 29jährige derzeit beruflich zwischen Eriwan und Stepanakert pendelt, bietet es sich für sie an, mit uns nach Stepanakert zu brausen. Das hat den Vorteil für mich, daß ich einen Tag ihr Guiding für lau in Anspruch nehmen kann. Anush spricht perfektes Englisch, aber leider superschnell (bekomme nicht immer alles mit). Vartan hingegen spricht kein Englisch, fährt dafür Auto, aber leider auch superschnell und oftmals mit haarsträubenden Überholmanövern auf unübersichtlichster Strecke. Nicht selten muß ich zwischendurch kräftig durchatmen und ernte dafür von Vartan ein schelmisches Grinsen.
Wir nehmen die Nordroute nach Stepanakert, d.h. wir fahren über Sevan und Martuni in Richtung Osten. Längst haben wir die Berge erreicht und rasen Serpentine für Serpentine rauf und runter, bis wir die inoffizielle Grenze zur Republik Artsakh erreichen.
Anush erledigt für mich die Grenzformalitäten, d.h. sie füllt ein Formular aus und reicht es samt meinem Reisepass dem Grenzbeamten in sein Büdchen. Nach fünf Minuten bekomme ich ein loses Visum und einen Schrieb zurück, auf dem vermerkt ist, welche Regionen von Bergkarabach ich besuchen darf. In meinem Fall sind das alle, ausgenommen die Frontlinie. Ich kann selbst entscheiden, ob ich mir das kostenlose Visum in den Pass einkleben will – oder lieber darauf verzichte. Aus Sicht des Staates Aserbaidschan bedeutet eine Einreise nach Bergkarabach eine illegale Einreise nach Aserbaidschan. Ich habe von einem CONIFA-Funktionär gehört, daß er via Twitter von den Aserbaidschanern unterrichtet wurde, als Persona Non Grata eingestuft worden zu sein, als die Wind von seinem Aufenthalt in Bergkarabach bekommen hatten. Er solle davon absehen, jemals wieder einzureisen. Ich persönlich brauche Aserbaidschan nicht mehr und deren Exklave Nachitchevan stand nie auf meiner Bucket-List.
Weiter geht die Reise durch das Gebirge, vorbei an Salz- und Goldminen und an zerstörten Häusern, durch Rinder- und Schafsherden und wunderschöne, sich immer wieder verändernde Landschaften. Wir machen einen Abstecher zum Kloster Dadivank, das meines Erachtens das Schönste all derer ist, die ich während meines Trips besuche. Anush führt mich herum und überschwemmt mich mit Zahlen, Daten und Fakten. Ich kann mir merken, daß in einem Teil des Klosters u.a. während der Zeit des Bergkarabachkonfliktes eine kurdische Familie lebte. Die hatten mit dem Gotteshaus nicht viel am Hut und so wurde in der Kirche gewohnt, Feuer gemacht und gekocht. Die Wände und Decken verrußten stark. Was im ersten Moment schrecklich klingt, war tatsächlich ein Glücksfall. Denn das Kloster wurde von den Aserbaidschanern wegen der Kurden nicht bombardiert und blieb unversehrt. Als die Armenier später die Kirchenwände reinigten, stießen sie auf uralte Wandmalereien, die bisher völlig unbekannt waren.
Vor unserer Weiterfahrt mache ich Bekanntschaft mit einem für Armenien typischen Kräuterbrot. Je nach Saison und Gegend, werden 12, 17 oder 21 Kräuter gesammelt, kleingehackt, gemischt und in ein Fladenbrotteig eingeknetet. Der bäckt dann auf einer typischen heißen Metallplatte in wenigen Minuten zu einem leckeren Brot. Da könnte sogar ich zum Vegetarier werden…
Nun muß Vartan noch mehr als sonst aufs Gas drücken (der Mercedes fährt wirklich mit Gas!), denn es ist schon kurz vor 16 Uhr und um 17 Uhr steht für mich bzw. uns in Askeran das Artsakh Football League Match Kirs – Minjaberd auf dem Programm.
Gegen 16:20 Uhr sind wir in Stepanakert, Anush gibt ihre Klamotten bei Verwandten ab, vor meinem Hotel verabschieden wir Vartan und seinen Mercedes, ich werfe meine Sachen ins Hotelzimmer und mit einem hiesigen Taxi rasen wir über holprige Straßen ins ca. 17 km entfernte Askeran.
Dort kommen wir fast noch pünktlich am Stadion an, doch da ist tote Hose. Fuck! Heute ist definitiv kein Spiel hier. Es ist auch keiner da, den man fragen könne… und das Internet ist diesbezüglich auch ahnungslos.
Wir fahren zurück und schauen nach, was im Republican Stadium in Stepanakert los ist. Dort drehen Leichtathleten ihre Runden. Anush schnappt sich einen Offiziellen und quetscht diesen aus. Nein, hier wird kein Fußball gespielt. Am Montag in Sisian wird gespielt. Ja, daß weiß ich. Das ist 2. Liga Armenien. Ich will Artsakh Football League gucken.
Es dauert etwas, bis der Offizielle begreift, daß der Tourist aus dem Land des vierfachen Weltmeisters auch bereit ist, sich unterklassigsten Fußball anzuschauen. Es ist dem Touristen nämlich ganz egal, ob gut oder schlecht gespielt wird. Hauptsache, es wird gespielt. Ja, heute wurde in Martakert gespielt. Nein, nicht in Askeran. Aber morgen um 12 Uhr wird auch hier im Stadion gespielt. Ja, wirklich? Ja! Passt, ciao! Nebenbei erfahre ich noch, daß die besten Teams aus Bergkarabach in der 2. Liga Armeniens mitspielen.
Für heute war es das dann. Das Taxi bringt mich zum Hotel, Anush geht nach Hause und nach einer Stunde des Ausruhens raffe ich mich auf, eine Runde zu Fuß durch das abendliche Stepanakert zu drehen.