"Wenn Du ein Land kennenlernen willst, gehe nicht zu den Ausgrabungsstätten, sondern in die  Tavernen." Das habe er so oder so ähnlich einmal gelesen. Michael Höller hat den Spruch nur  etwas abgewandelt und ihn zu seinem Lebensmotto gemacht: "Statt Tavernen sind es bei mir eben Stadien."[Allgemeine Zeitung / Rhein Main Presse, 1.8.2015]

 


Deutschlandradio:

DRadio Wissen: "Blind Date" mit Sebastian Sonntag und Michael Höller

link zur Sendung vom 10. Januar 2016: http://dradiowissen.de/beitrag/groundhopping-431-besuchte-fussballstadien



"11 freunde" # 170, Januar 2016


                                           Stadionwelt Inside: Sport Venues 2016 (Dezember 2015), Foto vom Grand Stade de Tanger (nicht der Text !)



"ballesterer" (Österreich), Heft #107, Dezember 2015


Rezension vom 27.11.2015 auf www.lahmannhuegel.de


"Es war einmal ein Stadion" von W. Skentny,

erschienen im Herbst 2015 im Verlag Die Werkstatt


Das Buch kann ich jedem, der sich für "Lost Grounds" interessiert, wärmstens ans Herz legen!

"Dem Ball hinterher"

http://www.allgemeine-zeitung.de/vermischtes/journal/groundhopper-michael-hoeller-sammelt-fussballstadien-wie-andere-briefmarken_15941697.htm

(Allgemeine Zeitung / Rhein Main Presse vom 1.8.2015)


                                                                                            Leserbrief in "11 freunde" #160, März 2015


                                                                 "11 freunde" #159, Februar 2015


                                                                            Franzzz - Der Bewegungsmelder 1/2015



                                                                                                "ACHT" 3/2014 (Magazin der Hamburger VHS)



                                                       Interview von Stephan Trosien, NOFB-Shop, November 2014


                                                                                                 "11 freunde" # 152, Juli 2014


                           auf RADIO BERG, 9.2.2014


 "Der Stadion-Hüpfer" in RTL WEST, 10.1.2014


Der Stadion-Hüpfer - RTL WEST.
Porträt über den Admin dieser website.
Der Stadion-Hüpfer - RTL WEST.flv (25.69MB)
Der Stadion-Hüpfer - RTL WEST.
Porträt über den Admin dieser website.
Der Stadion-Hüpfer - RTL WEST.flv (25.69MB)







     Kölner Stadtanzeiger, 3.12.2013 

Korrekturen:

"...Erinnerungsmappe..." Diese Mappe umfaßt inzwischen 15 Leitz-Ordner. * "...Stecknadeln..." Nein, ich male mit Edding dicke Punkte auf die Karte. * "...ein sparsamer Lebensstil...." Nun ja?! * "...stundenlange Taxifahrten zu Dorfsportplätzen..." Hab ich so nicht erzählt. * "...Tourenplan 2014... Türkei, Katar, Iran und Aserbaidschan..." Türkei wird kein neuer Länderpunkt, dagegen fehlt Georgien in dieser Aufzählung. * "...Brasilien. Es heißt, dort..." Ich sprach von Südamerika und meinte eher Argentinien. Auf Trommeln und heiße Rhythmen stehe ich nur bedingt. *


     Bergische Landeszeitung, 11.12.2013


                                                                         Bergisches Sonntagsblatt, 8.12.2013

Korrektur: "...erzählte von den Fußballerlebnissen seines Vaters, der ein großes Fußballtalent war, aber..."  Sehr witzig! Mein Vater hat vier Spiele für Jan Wellem bestritten und danach die Schnauze voll gehabt. Von Talent oder gar Karriere kann niemals die Rede gewesen sein. Ente!!!

Gedenktafel "Sportplatz Kradepohl"

Michael Höller ist Groundhopper und daher mit Leib und Seele auf den   Fußballplätzen dieser Welt unterwegs. Ob Wembley-Stadium, Münchner Allianz-Arena oder Estadio Santiago Bernabeu – der Fan des FC Bayern München hat diese beeindruckenden Stadien besucht und unbeschreibliche Fußball-Emotionen erlebt.

Michael Höller ist aber auch Bergisch Gladbacher Bürger. Auf seiner Webseite http://www.michas-groundhopping.de  stellt der 43-Jährige daher auch die Sport-plätze seiner Heimatstadt vor. Und er erinnert zudem an Fußballstadien, die mittlerweile verschwunden sind. „Lost grounds germany“ nennt Michael Höller diese   Rubrik. Dem Aachener Tivoli oder dem Mönchengladbacher Bökelberg aber auch dem Bergisch Gladbacher Sportplatz Kradepohl wird dort mit Bildern und Zeitungs-artikeln gedacht.

Aber dieses Gedenken reichte Michael Höller nicht und fragte daher in diesem  Jahr bei der Stadt Bergisch Gladbach an, ob eine Gedenktafel an dem für  den Fußball- sport dieser Stadt legendären Ort aufgestellt werden könnte.  Denn dort feierten die Fußballer des SV Bergisch Gladbach 09 grandiose  Erfolge.

Der Bergisch Gladbacher formuliert es auf seiner Homepage so: Die “Roten Teufel vom Kradepohl”, wie die Spieler des SV Bergisch Gladbach 09 genannt wurden, hatten 1953 ihre Sternstunde. Nachdem im Wuppertaler Stadion am Zoo vor 30.000 Besuchern die Deutsche Amateurmeisterschaft gegen den Homberger SV 3:2 gewonnen werden konnte, war man für den DFB-Pokal qualifiziert. Dieser Wettbewerb begann in der Saison 1953/54 mit acht Mannschaften, die Bergischen hatten am 2. August 1953 um 14:30 Uhr den VfB Stuttgart (immerhin Deutscher Meister von 1950 und 1952) zu Gast. Der SV 09 ging in der Verlängerung (102.) gar in Führung, musste aber noch den Ausgleich zum 1:1 hinnehmen (114.). Das Rückspiel in Stuttgart ging 0:6 verloren, der VfB Stuttgart gewann später den   DFB-Pokal.

Die Stadt Bergisch Gladbach lädt zur Enthüllung Gedenktafel „Sportplatz Kradepohl“ am Freitag, 29.11.2013, um 15.30 Uhr auf dem Parkplatz S-Bahn-Haltestelle Duckterath (ehemals Sportplatz Kradepohl) ein.

Pressemitteilung von Marion Linnenbrink, Leiterin der Pressestelle Stadt Bergisch Gladbach vom 26.11.2013 

Michael Höller rettet den Kradepohl

By G. Watzlawek on 29. November 2013     

Eine Vorbemerkung:
Ein Groundhopper ist ein Fußballfan, der von Spiel zu Spiel zieht – und   nebenbei eine stolze Liste von Stadien in aller Herren Länder   ansammelt.  In der Szene gibt es Berühmtheiten, die jedes Wochenende   drei Spiele  besuchen, und das seit 25 Jahren.

Michael Höller   ist so ein Groundhopper, aber von  einer speziellen Sorte. Auch der   Bayern München-Fan aus Bergisch  Gladbach ist seinem Verein   nachgefahren, soviel er konnte. „Aber nach  dem sechsten Mal in Bremen   wird das langweilig“, berichtet der  43-Jährige. Er will Abwechslung,   immer mal etwas Neues.

Als   dreifacher Familienvater kann er  heutzutage zwar nicht mehr so oft los,   wie „in den wilden 90ern“, und  auch seine Arbeit in der Logistik von Isover Saint Gobain schränkt ihn  auf Wochenenden und Urlaubszeiten ein.  Daher nimmt sich Höller als  „Gelegenheitshopper“ eher weniger, aber um  so exotischere Spiele vor.

Zum   Beispiel 2006 mit dem Billigflieger nach Bari und dann weiter  nach   Albanien: zum Spiel des Tabellenneunten gegen den Siebten der  ersten   albanischen Liga: Teuta Durres – Skenderbeu Korce. Und das ganze  an einem Wochenende, inklusive leicht verunglückter Rückreise.

382   Stadien hat er so inzwischen gesammelt. Das sei gar nicht so  viel,   winkt Höller ab. Nur auf seine 45 Länder, darauf ist er schon  stolz.   Und bis er 50 ist, will er alle Länder besucht haben, die  Mitglied der Uefa sind – auch wenn da so Exoten wie Gibraltar oder  Aserbaidschan   dabei sind.

Lost Grounds – Lieblinge der melancholischen Fans

Höllers Spezialität aber, die ihm jetzt einen prominenten Auftritt verschaffte, sind die sogenannten lost grounds   – untergegangene Fußballplätze mit großer Historie. „Wir Fußballfans   sind oft melancholisch – und wenn ein Stadion geschlossen wird, in dem   wir schöne Stunden verbracht haben, tut uns das in der Seele weh.”

Daher versucht Höller auf seiner website   festzuhalten, was noch festzuhalten ist. Er spürt die Standorte alter Stadien auf, sucht nach Hinweisen und dokumentiert sie. So hat er dem  Stadio Filadelfia in Turin, dem Aachener Tivoli und dem   Mönchengladbacher Bökelberg seine Referenz erwiesen.

Bergisch Gladbachs größter Fußball-Erfolg

Vor einiger Zeit ist er wieder auf einen solchen Lost Ground  gestoßen, der glorreiche Zeiten erlebt hatte. Aber dieses Mal war kein  Billigflieger für die Anreise nötig, diesen Fußballplatz konnte Höller  per Fahrrad ansteuern: der Bergisch Gladbacher Sportplatz Kradepohl,  Heimat der Spieler der SSG (heute: SV 09) Bergisch Gladbach, die 1953  ihren größten Erfolg feierten: „Die sind immerhin Deutsche Meister der   Amateure geworden – da war wirklich etwas los in der Stadt,“ berichtet   der Fan.

Mit der Amateurmeisterschaft hatten sich  die Bergisch Gladbacher  zudem für den DFB-Pokal qualifiziert und empfingen am 2. August 1953 am  Kradepohl den VfB Stuttgart zu einem   hochdramatischen Spiel, das nach  Verlängerung 1:1 ausging.

Höller hat den Platz selbst nicht mehr erlebt, war aber über  Erzählungen seines Vaters auf  ihn gestoßen. Damit war die Neugierde  geweckt, in den Archiven spürte er alte Zeitungsberichte auf und schaute  sich die Überreste des Platzes an: Heute eine Brachlandschaft, die als   Ersatzparkfläche am Duckterather S-Bahnhof genutzt wird.

Höller recherchiert, dass der Kradepohl  (Krötenteich) ein Aschenplatz  war, von sieben Zementstufen umgeben.  1997 wurde er stillgelegt, da er   wegen seines Belages aus Kieselrot als  belastet eingestuft wurde. Auf dem Luftbild ist der Platz noch gut  zu erkennen, aber vor Ort  weist nichts auf ihn hin. Ganz im Gegenteil  zum ehemaligen Platz von  Preußen Dellbrück, der fast nebenan liegt und  eine einfache Plakette  besitzt. Genau das, dachte sich Höller, stünde  auch Bergisch Gladbach  gut zu Gesicht – ein wenig sichtbaren Stolz auf  die „Roten Teufel vom   Kradepohl“. Also schrieb er einen Brief an den Bürgermeister, an den  Bundestagsabgeordneten und an den SV-09-Vorsitzenden. „Und damit die  sehen, dass es mir Ernst ist, habe ich angeboten, selbst 50 Euro dazu zu  legen”, berichtet Höller.

Wolfgang Bosbach antwortete prompt, warf weitere 50 Euro in die  Waagschale – und das Projekt nahm seinen Lauf. Am heutigen Freitag wurde  die Gedenktafel am Kradepohl angebracht – mit dem Ehrengast Michael  Höller im Beisein von Bürgermeister Lutz Urbach, MdB Wolfgang Bosbach  und SV-09-Vorsitzendem Patrick Duske.

Damit ist diese Geschichte eigentlich erzählt. Wäre da nicht die  Gegenwart, in der der SV 09 und das Stadion der Stadt ja für reichlich  Gesprächststoff sorgen. Dazu jedoch will sich Höller, der Bergisch  Gladbachs Rang auf der Website mit  „Platz 10 der erfolglosesten  Fußballstädte Deutschlands“ angibt, lieber nicht äußern. Hin und wieder  gehe er schon ins Stadion, wenn mal eine bekanntere Mannschaft kommt.  Aber das war’s auch schon.

Und die frisch sanierte, aber dann doch nicht ganz einsatzbereite Belkaw Arena?   "Na ja", setzt Höller an, „die ragt nicht gerade heraus, ist aber auch   nicht Schrott – und für Bergisch Gladbach völlig angemessen.“ Das   Problem aber, so der Fan, sei nicht das Stadion, sondern die Menschen:   Was nützt das schönste Stadion, wenn sich darin beim Heimspiel ein paar Hundert Zuschauer verlieren?

erschienen im i-gl, dem Bürgerportal Bergisch Gladbach am 29.11.2013

 



                                                                                             erschienen im "Bayern Magazin" 3.64 / Sept. 2012






Bildergalerie "'Nachricht vom Fan" auf 11freunde.de (veröffentlicht am 24.8.2012)


                                                                                            "11 freunde", #130, September 2012

 


                 "ballesterer" (Österreich), Heft #70, März 2012


                                                                               "11 freunde" #109, November 2010


                                                       "11 freunde" #108, November 2010 und in #109, Dezember 2010 gleich nochmal


Spurensuche an einem verlassenen Ort

Von Stefanie Jooss, 07.12.09, 17:31h

Michael Höller aus Bergisch Gladbach kennt  seinen Großvater Martin Kurth nur aus Briefen und von alten Fotos. Um  mehr über dessen Schicksal zu erfahren, reiste Höller nun in den Süden  Russlands - dorthin, wo sich Kurths Spur 1943 verlor.

Bergisch Gladbach -  Nur acht Monate waren ihnen miteinander vergönnt. Dann trennte der Krieg  die jungen Eheleute Gertrud und Martin Kurth. Anfang 1940 wurde der  damals 27 Jahre alte Martin Kurth in die Armee eingezogen. In Bergisch  Gladbach bangte seine Frau um ihn. Mehr als 100 Briefe schickte er nach  Hause. Bis 1943 eine unheilvolle Nachricht Gertrud Kurth erreichte: Ihr  Mann werde im Donezbecken in Russland vermisst. Er sollte nie mehr  zurückkehren.

Bis heute ist nichts weiter über den Verbleib von  Martin Kurth bekannt. Doch seinen Enkel Michael Höller hat das Schicksal  des Großvaters nicht losgelassen. „Ich wollte eine Vorstellung  bekommen, von dem, was er erlebt hat“, sagt der 39-Jährige. Dafür reiste  er bis in den Süden Russlands, zu einem heute verlassenen Flecken Erde,  auf dem Martin Kurth im Alter von 31 Jahren gefallen sein könnte.

Schon   als Kind war Höller neugierig auf den Großvater, den er nie persönlich   kennen lernen konnte. Der Bergisch Gladbacher erinnert sich noch an die  Feldpostbriefe, die die Großmutter in ihrer Nachtkommode aufbewahrte.  Als Erwachsener schließlich machte er sich die Mühe, die in  Sütterlinschrift verfassten Briefe zu entziffern.

Besonders die  drei letzten Nachrichten, die Kurth seiner Frau Gertrud aus Russland  geschickt hat, studierte er aufmerksam. Zuvor in Frankreich stationiert,  wurde Kurths Einheit Anfang Dezember 1942 nach Russland versetzt. „Ich  denke, sie wussten, dass dort eine andere Atmosphäre herrschen würde“,  sagt Michael Höller. Kurth berichtete in dem Brief von der Reise: „Sind  in Rostow angekommen. Verbringe den ersten Weihnachtstag im offenen  Waggon“, schrieb er am 25. Dezember 1942. „Die Soldaten wurden mit dem  Zug transportiert, vielleicht waren sie auf einem Rungenwagen  untergebracht“, erklärt Höller. Dass Soldaten auf solchen Wagen ohne  Dach und Wände in Zelten transportiert wurden, ist nach seinen  Informationen üblich gewesen.

Doch Hinweise auf den genauen  Verbleib von Martin Kurth suchte er - von einer Ausnahme abgesehen - in  den Briefen vergebens. Die Soldaten durften keine Angaben über ihren  Aufenthaltsort machen.

Am 3. Januar 1943 sei seine Einheit in  Russland an der Kampflinie angelangt, schrieb Martin Kurth in einem  folgenden Brief. Er lobte die hohe Löhnung, die ihm aber nichts nütze.  Zehn Tage lang habe er keine Gelegenheit gehabt, sich zu waschen, das  Quartier sei miserabel. „Vergiss nicht, Zigaretten und Streichhölzer zu  schicken“, schrieb er noch an sein „liebes Gertrud“ und bat sie, keine  Angst zu haben. Das war der letzte Brief, den Gertrud Kurth in Bergisch  Gladbach von ihrem Mann bekam.

Die Briefe zu lesen „zieht einen  runter und macht traurig“, sagt Michael Höller. Seine Mutter, die 1940  geboren wurde, habe die Post nie angefasst, aus Schmerz, den Vater so  früh verloren zu haben. Die Großmutter machte 1948 einen einzigen  Versuch, etwas über den Verbleib ihres Mannes zu erfahren, und stellte  eine Anfrage ans Amt für die Erfassung der Kriegsopfer. „16.1.43 Wolny  vermisst“ lautete die nüchterne Antwort.

Michael Höller dagegen  gab nicht auf und fand Unterstützung beim „Verein zur Klärung von  Schicksalen Vermisster und Gefallener“ (VKSVG). Über dessen Forum im  Internet tauschte er sich mit Gleichgesinnten aus und gelangte an eine  Vermisstenbildliste des Deutschen Roten Kreuzes. Darauf fand er seinen  Großvater neben weiteren Soldaten. Wahrscheinlich waren es Männer, die  Martin Kurth kannte.

Im Herbst schließlich reiste der Bergisch  Gladbacher selbst nach Russland, unterstützt von seiner weißrussischen  Frau Elena, die Land und Leute kennt. Per Flugzeug gelangten sie über  Moskau nach Volgograd, mit dem Zug schließlich nach Rostov am Don und  Kamensk. Hier muss sein Großvater ebenfalls angekommen sein, er  marschierte mit seiner Einheit wahrscheinlich zu Fuß weiter. „Es war ein  komisches Gefühl, dort zu sein, wo sich der Großvater sicher  aufgehalten hat“, sagt Höller. Er habe dort, wo sein Großvater  wahrscheinlich umgekommen ist, alles, was mit dem Zweiten Weltkrieg zu  tun hat, wahrnehmen wollen. Vieles habe er mit anderen Augen gesehen,  die Ehrendenkmäler zum Beispiel. Hatten die Menschen, denen sie galten,  etwas mit Martin Kurths Schicksal zu tun gehabt?

Von Kamensk aus   wollten Höller und seine Frau weiterreisen nach Volnij, das nördlich von   Rostov an der Grenze zur heutigen Ukraine liegt. Doch niemand am   Bahnhof kannte den Ort. Kein Wunder: Volnij gibt es nicht mehr, es   besteht nurmehr aus zwei zerfallenen Häusern. Doch das wussten die   Höllers noch nicht. Umso mehr Glück hatten sie, als sie zufällig an   einen Taxifahrer gerieten, dessen Schwiegervater in der Nähe des   einstigen Volnij lebt und es aus früherer Zeit kennt. Er lotste das Paar   im Taxi über unbeschilderte Feldwege vorbei an Feldern vertrockneter   Sonnenblumen zu einer grasbewachsenen, unendlich weiten, verlassenen   Landschaft. Der Schwiegervater zeigte Hügel, die auf der ebenen Fläche   auffielen. Dort seien zu Kriegszeiten Soldaten beerdigt worden.   Suchtrupps hätten hier Grabungen durchgeführt, sagte er. Liegt hier auch   Höllers Großvater begraben? Niemand kann das mit Sicherheit sagen.   Dennoch war Höller in diesem Augenblick überwältigt und zufrieden mit   seiner Reise. „Ich habe ein Bild davon bekommen, wo mein Großvater war.“   Er füllte ein Glas mit der Erde und nahm es zum Andenken mit nach   Bergisch Gladbach.

Aus den vielen Bildern von der Reise hat  Höller eine Dokumentation für seine Mutter erstellt. Sie endet mit einer  Inschrift eines Kriegerdenkmals: „In harten, schrecklichen Stunden sind  wir gefallen. Lebende denkt an uns und sorgt dafür, dass ewiger Friede  wird auf dieser Erde.“ Viel zu leicht werde vergessen, welches Leid ein  Krieg über die Betroffenen bringt, meint Höller. Seine Großmutter, die  1991 starb, wollte nicht einfach vergessen. Nie hat sie ihren Mann für  tot erklären lassen und blieb so ein Leben lang mit ihm verheiratet,  auch wenn ihr gemeinsames Glück nur acht Monate währte.

Kölner Stadtanzeiger vom 8.12.2009



                                                                                    erschienen im "Fan Treff", Sommer 1989



                                                                            Bergische Landeszeitung, 27.5.1989


                                                                          Kölner Stadtanzeiger, 27.5.1989



                                                       ...'"reisen sogar ins Ausland, um die Kicker von der Isar anzufeuern"



                                                                                              kicker, 4.8.1986


                                                                                      kicker, 24.7.1986