"Wenn Du ein Land kennenlernen willst, gehe nicht zu den Ausgrabungsstätten, sondern in die  Tavernen." Das habe er so oder so ähnlich einmal gelesen. Michael Höller hat den Spruch nur  etwas abgewandelt und ihn zu seinem Lebensmotto gemacht: "Statt Tavernen sind es bei mir eben Stadien."[Allgemeine Zeitung / Rhein Main Presse, 1.8.2015]

zum Fußball 2018 (1)


zum Fußball 2018 (1)

 

5.5.18 * 1. FC Köln - Bayern München   1:3 * 15:30 Uhr * 1. Liga * Rheinenergie-Stadion, Köln * Zuschauer: 50 000 * Eintritt: 37 EUR * An- und Abreise: mit der S-Bahn zu 3,87 EUR *

Anpfiff 15:30: Der Anfang vom Ende für den 1. FC Köln...




Donnerstags am späten Nachmittag Ankunft in Dublin. Bin erstmals seit 24 Jahren wieder in Irlands Hauptstadt. Damals noch die Anreise per Bahn und Fähre via Holyhead und Dun Laoghaire. Fror mir am Fährterminal beim Warten auf die erste DART-Bahn des Tages den Arsch ab. Dummerweise 1994 nicht die Lansdowne Road gespottet, obwohl man mehrfach mit dem Zug unter deren Haupttribüne hindurch gerattert ist.


Transferiere zur Faussagh Road im nördlichen Dublin. An der Tür eines engen Reihenhauses begrüßt mich Damien, mein AirBnB-Host für zwei Nächte. Kleines Zimmer mit Blick auf die neue LUAS-Haltestelle "Cabra". Warum hier? Der Dalymount Park ist nur fünf Gehminuten entfernt.

AirBnB bei Aine und Damien




20.4.18 * Bohemian FC - Cork City FC   0:2 * 20:00 Uhr * 1. Liga * Dalymount Park, Dublin * Zuschauer: 2 281 * Eintritt: 15 EUR * Anreise: CGN -> DUB mit Ryanair zu 52,72 EUR * 2x Ü bei Aine und Damien (AirBnB) zu 111,20 EUR *

Morgens um 7 Uhr starte ich meine Spotting-Tour durch Dublin. Zuerst umkreise ich den Dalymount Park. Mir wird schnell klar, daß ich ein absolutes Stadion-Highlight vor mir habe. Das vielleicht kultigste Stadion der Welt?! An einer Seite ist der Ground offen, die Stelle dient als Parkplatz. Ein Mann mähnt mit einem Traktor den Rasen für das Spiel am Abend. Auf der gegenüberliegenden Seite geile alte Stehränge, die gesperrt sind. Dahinter ein komischer Betonklotz, der mich irgendwie an "Stasi" denken läßt. Gäste-Fans stehen hier in einem interessanten Block: Vorne Sitze, hinten unterm Dach (gesperrte) Stehränge. Bemerkenswert: Das Dach hat eine riesige Öffnung, durch das einer der vier Flutlichtmasten ragt. 90% der Zuschauer dürften sich auf dem Jodi-Stand aufhalten. Zugang zu dieser Haupttribüne gibt es nur über zwei enge Gassen.

Wie sehr habe ich mich nach einem Stadion, daß sich in einem Wohnviertel in Mitten von Backsteinhäusern verbirgt, gesehnt!

Gästeblock im Dalymount Park.
Das Flutlicht geht hier durch das Dach!


Latsche an einem Kanal entlang zum Croke Park. Den Neubau von 2005 hätte ich eigentlich keines Blickes gewürdigt, werden hier doch nur "originär irische Sportarten" bejubelt. Fußball gehört nicht dazu, das ist ausländisch. Allerdings gab es 2007 einige wenige, nicht unumstrittene Ausnahmen: Während der zwischenzeitlichen Schließung der Lansdowne Road wegen Umbau wurde hier u.a. ein Spiel der DFB-Elf gegen Irland ausgetragen. Derzeit kann nicht davon ausgegangen werden kann, daß sich das jemals wiederholt. Der Croke Park also ein LOST GROUND? Alles eine Sache der Definition.

Croke Park
Tolka Park, home of Shelbourne FC


Per pedes zum Tolka Park, der ganz in der Nähe liegt. Dort entlädt gerade ein Gärtner seinen Rasentraktor. Könnte schwören, daß ist der gleiche Typ, der zuvor im Dalymount Park gemäht hat. Er fordert mich auf, doch reinzugehen. Gemacht! Auch hier ein tolles Stadion, was durchaus Anlaß genug wäre, bald wieder nach Dublin zu kommen.

YES sollte sich durchsetzen.
AVIVA Stadium


Im Bus geht´s einmal quer durch die Stadt nach Süden, zum AVIVA Stadium. Ist eine echte Landmarke, nicht nur wegen seiner schwungvollen Dachkonstruktion. Obwohl ich mehr auf gammlige Grounds von 1899 stehe, hätte ich ja zu gerne 7 EUR in eine 90minütige Stadion-Tour investiert. Aber wegen des Rugby-Spiels Leinster vs Scarlets (Halbfinale im European Champions Cup) am nächsten Tag, war damit Essig.

Royal Dublin Showground


Pub am Richmond Park


Um die Ecke liegt die RDS-Arena. Hier konnte ich 1994 das Spiel Shamrock Rovers - Cork City gucken und so diesen besonderen Ground machen. Denn üblicherweise wird auch hier nur Rugby gespielt (von den Pferde-Shows in grauer Vorzeit mal abgesehen) - genau von jenen Leinsters, die mir schon vorhin die AVIVA-Tour vermasselt hatten. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel (das blödeste Sprichwort ever!)... und so diente der Showground von 1990 an sechs Jahre lang den Shamrock Rovers als Heimstätte.

Zum Abschluß fahre ich an dem riesigen Gelände der Guinness-Brauerei vorbei in den Stadtteil Inchicore. Hier steht der Richmond Park von St. Patrick´s Athletic. Ein Blick ins Innere des Stadions, für das es Umbau- bzw. Neubaupläne gibt, gelingt mir eher zufällig, als ich zwecks grober Orientierung über eine Grundstücksmauer luge. Ein Mann im Trainingsanzug von St. Patrick´s spricht mich an und fragt, ob ich Fan von der Mannschaft sei. Er sei schon mit St. Patrick´s vor Jahren in Hannover und Berlin gewesen. Ob ich denn morgen beim Auswärtsspiel in Sligo wäre? Ähm... eher nicht.

Zurück zum Dalymount Park!



Die knapp drei Stunden im Dalymount Park werden ganz nach meinem Geschmack: Eine (ich wiederhole mich da gerne) sehr geile alte Bude, fettreiche Nahrung verfügbar (an einen 8 EUR- Pie traue ich mich nicht ran), gute Stimmung von beiden Seiten und ein unterhaltsames Spielchen - während dessen ich fast immer stehen muß, habe ich Ahnungsloser doch meinen Sitzplatz inmitten der Bohs-Supporter gewählt.

Natürlich bin ich heute Abend nicht der einzige Germane hier. Mehrere Deutsch sprechende Grüppchen fallen mir auf. Die Offiziellen haben´s auch mitbekommen, interviewen einen von "uns" in der Halbzeitpause und bedanken sich bei ihren Besuchern aus Germany mit "99 Red Ballons" von Nena. Ich brech ab...! Nun weiß man, welche musikalischen Assoziationen Iren zu deutscher Musik haben. Zum Glück sind sie nicht auf "Ein bisschen Frieden" von Nicole gekommen.

Nur ein Anwesender geht mir visuell auf den Keks: Wieso muß man beim Hoppen im Ausland das Trikot seines Vereins (in diesem Falle Hansa Rostock) über die Daunenjacke ziehen? Erwartet er, damit respektvolle Blicke auf sich zu ziehen oder unter den Einheimischen demütiges Tuscheln auszulösen, wie  "Oh, er kommt tatsächlich aus Rostock...!" ?

Dagegen gefällt mir der "Capo" der Bohs total! Der offensichtlich körperlich gehandicapte Mann schaffte es zwischendurch immer wieder, die Bohemians hinter sich zu bringen und lautstarke Anfeuerungen zu entfachen! Saisonhöhepunkt!

Oh nee.... absolutes No-Go!


Capo! Da capo!





21.4.18 * Glentoran FC - Carrick Rangers   1:2 * 15:00 Uhr * 1. Liga * The Oval, Belfast * Zuschauer: ca. 600 * Eintritt: 11 GBP * Anreise: mit der Bahn (Dublin Connolly -> Belfast Central) zu 18,99 EUR * Mural Tours Belfast 50 GBP * 1x Ü bei Lily (AirBnB) zu 33,74 EUR * Abreise: Belfast Glengall Street -> Dublin Airport T1 mit Aircoach (Bus) zu 12 EUR * DUB -> CGN mit Ryanair zu 52,78 EUR *

Schon früh am Morgen geht es mit der Bahn in den Norden und für mich erstmals nach Belfast. In Zeiten von Faceb**k ist es keine Unmöglichkeit mehr, im Zug am Platz eine Sitzplatzreservierung mit seinem vollen Namen vorzufinden. Das könnte den Einstieg in small talk erleichtern ("Sorry, David, for pouring coffee over your lap") oder Mutmaßungen beflügeln, in welcher Beziehung nebeneinander sitzende Pärchen stehen.

Platzreservierung in Zeiten von Facebook.
Eine Mauer in Europa - verrückt!


In Belfast Central erwartet mich zuerst mein Airbnb-Host Lily. Sie nimmt mir mein Reisegepäck ab und händigt mir den Haustürschlüssel aus. Dann ist George (oder so ähnlich) an der Reihe. Er ist für die nächsten 90 Minuten mein Taxifahrer durch Belfast und wird mir erklären, was es (aus seiner Sicht) mit dem Nordirland-Konflikt auf sich hat. Sehr interessant, aber natürilch sind anderthalb Stunden für ein solches Thema viel zu kurz. Aber es reicht, um einen Über- blick zu bekommen.

Ab 22 Uhr wird hier abgeschlossen!


Er tötete 17 Menschen - Mörder oder Volksheld?


Immer wieder betont George (oder so ähnlich), daß die Ursache des Konfliktes eine Sache der Identität sei und weniger religiös motiviert wäre. Wie recht er da hat, wird mir klar, als ich das auf andere Kriegsschauplätze übertrage: Israel <-> Palästina, Bosnien <-> Serbien usw. Zu Beginn des letzten Jahrhunderts waren die (aus England kommenden) Protestanten die eher wohlhabenden, gebildeten Leute und die Katholiken (aus Irland) eher die Armen, Ungebildeten vom Lande. Mit den "Troubles" 1969 begannen Straßenkämpfe in eher sozial benachteiligten Vierteln. In der Innenstadt oder in wohlhabenden Gegenden kamen diese nicht vor. Katholiken und Protestanten leben in ihren Communities, ohne sich weder sozial noch siedlungsgeografisch zu vermischen. Dabei grenzen diese Communities dicht an dicht.

Idylle geht diesem Vorgarten in Gänze ab!


Das Böse kommt immer von der "anderen Seite"!


Zuerst fahren wir in die Gegend um die Shankill Road. George (oder so ähnlich) erzählt, daß wir uns jetzt in protestantischem Gebiet aufhalten und gleich würde sich die Szenerie völlig verändern. "Siehst Du" meint er, jetzt sind wir in einem Viertel der Katholiken. Ich kann beim besten Willen keinen Unterschied feststellen. Entweder bin ich für gewisse Anzeichen blind oder in Georges Gehirn ist die Katholiken-Protestanten-Stadtkarte von West Belfast so fest verwachsen, daß er es in seinem irischen Blut einfach spürt, wenn er in feindliches Territorium gerät.

Wir halten in einer beschaulich-ärmlichen Gegend mit Reihenhäusern und viel Grünflächen. Jetzt merkt es auch der Tourist: An den Giebelseiten der Häuser prangen Murals, deren Inhalt keinen Zweifel daran lassen, daß hier Loyalisten, Unionisten, Protestanten oder wie auch immer leben. In den Vorgärten flattert nicht selten ein Union Jack.

Unweit verläuft die sogenannte Friedenslinie. Das ist in Wahrheit eine vier bis sechs Meter hohe Mauer aus Stahl und Maschendrahtzaun, die die Bewohner vor den Nachbarn von der jeweils anderen Seite schützt. Wenn ich sie nicht selbst gesehen hätte... ich könnte nicht glauben, daß es sie wirklich gibt. Dazu noch stabile Tore, die nachts zwischen 22 und 6 Uhr geschlossen werden, damit keiner auf dumme Gedanken kommet. Dabei gibt es nicht nur eine Mauer, sondern gleich mehrere. Und diese schließen niemanden wirklich ein oder aus. Wollte z.B. ein Protestant ein paar brennbare Wurfgeschosse auf katholische Häuser werfen, so könnte er das immer noch tun. Nur müßte er dann (aufgrund der Mauern) einen eher größeren Umweg durch die Innenstadt nehmen und dann würde er aufgrund der starken Überwachung dort und des längeren Fluchtweges vermutlich schnell auffallen. Ob man diese Mauern und Tore überhaupt noch braucht, der Konflikt sei doch längst beendet, frage ich. George (oder so ähnlich) meint, es hätte vor kurzem eine Art Volksbefragung gegeben und 70% der Leute waren gegen den Abriss der Mauern. Das ist deutlich!

Man selbst an der Peace Wall. Macht man halt als Touri so!


Abgesichert vor Wurfgeschossen!


Später halten wir in der Nähe der Falls Road. Hier wehen nur irische Fahnen und die Murals hier erzählen die Geschichte der "Troubles" aus Sicht der Iren. Jeder katholische Nordire hat übrigens einen Pass der Republik Irland und in den nächsten fünf Jahren soll die demografische Entwicklung dafür gesorgt haben, daß in Nordirland erstmals mehr Katholiken als Protestanden leben. Inwiefern das und der Brexit Auswirkungen auf die Stimmungslage in und rund um Belfast haben wird, bleibt abzuwarten. Jedenfalls hat mir die Mural Tour gut gefallen, weil ich etwas vor Augen geführt bekommen habe, für das ich keine anderen Worte habe, wie  "Einzigartig... aber total verrückt!".

Freiheitskämpfer Öcalan? Dürfte umstritten sein...


Bobby Sands, Ire, Tod durch Hungerstreik


George (vermutlich heißt er gar nicht so) läßt mich vor Lilys Appartment raus. Nach einem kurzen Zwischenstopp laufe ich die paar Meter bis zum Stadion des Cliftonville FC. Im Solitude wird sogar gespielt. Aber nur Jugend, also nix zählbares. Ich ordere am Erfrischungsstand eine Cola und der nette Mann sorgt dafür, daß ich nun doch ein paar Fotos vom Stadioninnern machen kann. Das war mir zuvor von einem Schlipsträger verwehrt worden. Was soll ich sagen... auf der irischen Insel sind irgendwie alle Grounds richtig geil!!!

Bei Lily.


Solitude.


Um zum Oval, dem Stadion von Glentoran zu gelangen, muß ich vom Westen in den Osten der Stadt. Ich gebe gerne zu, daß ich mit dem Verstehen des Busliniennetzplanes von Belfast enorme Probleme habe. Die dicken Äste, die vom Belfast City Center abgehen, interpretiere ich fälschlicherweise als Tram und suche mich zunächst dumm und dämlich. Doch nicht sooo dämlich, um nicht doch noch rechtzeitig den richtigen Bus zu erwischen, der mich durch die Innenstadt und das Titanic Quarter (hier entstand zwischen 1909 und 1911 die Titanic) auf die Newtownards Road bringt.

Ob es zum Bestseller reicht?


"Samson and Goliath", zwei Kräne der Harland & Wolff-Werft


Ich frage den Busfahrer, wo ich aussteigen sollte, um zum "Oval" zu gelangen. Der Fahrer meint, ich solle dem alten Herrn vor mir folgen. So werde ich von einem Belfaster Opa für die nächsten fünfzehn Minuten adoptiert. Mit ihm schleiche ich durch ein paar Seitenstraßen, ehe bald die Flutlichtmasten zu sehen sind. Ich versuche mich etwas in Conversation, doch ich kann Opas kratziges Genuschel beim besten Willen nicht verstehen. Wenigstens habe ich dank ihm den Ground gefunden. Ich wünsche dem Opa viel Spaß beim Spiel und dieser setzt behäbig seinen Weg auf die Haupttribüne fort.

Mit Sicherheit DER geilste Ground auf Erden, oder???

Nun bin ich drin. Ja, das Kommen hat sich gelohnt. Für diesen Ground hätte es sich auch gelohnt, dreimal bis zum Mond und zurück zu fliegen! "The Oval" ist einfach der Prototyp eines Old-School-Grounds. Dazu noch die große geile Wiese auf dem Hügel, die sich den östlichen Stehrängen anschließt. Ich fläze mich genau hier her und schaue dem Treiben auf Rasen und Rängen zu.

Das Spiel ist langweilig. Glentoran hatte Tage zuvor dramatisch den Sprung in die Champions Round (die Top-Sechs der 1. Liga) verpasst und kämpft nun nur noch um einen Qualifikationsplatz zur Europa League. Im Auswärtsblock stehen etwa 80 Typen aus Carrick, Glentoran bietet gar keinen Support auf.

In der hintersten Ecke der Wiese steht ein merkwürdiger kleiner kastenförmiger Bau. Hierbei handelt es sich um einen Bunker, der im 2. Weltkrieg zu einer Verteidigungsanlage gehörte. Ich lese auf einer Tafel, daß am 5. Mai 1941 über 200 Bomber der German Luftwaffe weite Teile von Belfast zerstörten. Die Nacht wird als "Belfast Blitz" bezeichnet. Die Menschen in diesem kleinen Bunker konnten nur hilflos zusehen, wie insbesondere die Werft von Harland & Wolff in Flammen aufging. Aber auch "The Oval" wurde schwer getroffen und es dauerte acht Jahre, um die Schäden zu beseitigen.

Bunker, WW II




Nach dem Spiel latsche ich, da kein Bus in Sichtweite, zu Fuß durch East Belfast. Hier sieht man noch krassere Murals als jenseits des Flusses Lagan im Westen der Stadt. Natürlich ist jede Gruppe selbst stets Opfer und die Täter findet man immer in den Reihen der anderen. Aber gibt es auch ein paar weniger martialische Murals, auch wenn die Anläße ähnlich traurig sind: Flanders Fields (WW I), Titanic...

Murals in East Belfast, 100% protestantisch
UVF = Ulster Volunteer Force








Weil mit Tageskarte für den Bus ausgestattet, rolle ich am Abend noch am Seaview Stadium vorbei. Hier hatten zwei Stunden zuvor noch die Crusaders in einem Derby gegen Cliftonville gekickt und mit einem 1:1 den Grundstein zum Gewinn der Nordirischen Meisterschaft gelegt. Hier wäre sicher mehr los gewesen als im "Oval", aber ich bin ja Groundhopper und kein Eventgänger :-o !

Sonntags Rückreise! Fazit: Kurze Reise, viel gesehen! Komme wieder! Derry und das Brandywell Stadium locken...!

Seaview Stadium


Regen bei der Abreise: Geht in Ordnung :-)



25.3.18 * FC Tilleur - Royal Cercle Sportif de Verlain   2:0 * 15:00 Uhr * ACFF B (5. Liga) * Stade de Buraufosse, Saint-Nicolas (bei Lüttich) * Zuschauer: ca. 200 * Eintritt: 10 EUR * An- und Abreise mit der Bahn zu 37,50 EUR *


Ausgedient: Schalterhalle im Bahnhof von Verviers

Für mich ging es schon morgens um 5:13 Uhr los, ab Düren konnte ich ausgiebig das günstige Euregioticket für die Region Rhein/Maas nutzen. Über Aachen fuhr ich nach Verviers Central und dann mit dem Bus 703 noch eine Viertelstunde südlich in Richtung Heusy, wo sich unweit der Haltestelle Route de Fays auf der rechten Seite das Stade de Jonckeu befindet. Vermutlich wird hier seit 2010, als der Club SRU Verviers nach über 100 Jahren aufgelöst wurde, nicht mehr gekickt. Allerdings gibt es Überlegungen, die Anlage wiederzubeleben. Ich jedoch konnte an diesem Sonntagmorgen den Rundgang über das Geländes eines kleinen, aber sehr feinen LOST GROUNDs genießen.

Stade de Jonckeu von SRU Verviers


Schildkröte geht auf Reisen, der Hase bleibt daheim?! (Bahnhof Verviers)
Bahnsteig in Pepinster


Zurück in Vervier, ging statt per Bahn im Bus weiter die paar Kilometer nach Pepinster... Schienenersatzverkehr. Von dort war es dann auch nicht mehr weit bis Theux, wo mit dem Stade de Theux an der Rue de Wax-Hall der zweite LOST GROUND des Tages auf mich wartete. Der örtliche Club Royale Association Football Franchimontois war schon 1998 mit einem Dorfclub aus der Nachbarschaft fusioniert. Ob seit dem auch der Ground vor sich hin dämmert, kann ich nicht sagen. In Größe und Ausbau unterschied er sich nicht wesentlich von dem zuvor in Verviers gesehenen Stadion. Aber geil!


Stade de Theux, Theux


Mit Verspätung kam ich in Liege-Guillemins an, was aber - wie sich später herausstellte - nicht so tragisch war. Denn der Anpfiff im Stade de Buraufosse in der mit Lüttich verschmolzenen Gemeinde Saint-Nicolas, zu der auch Tilleur gehört, fand statt um 14 Uhr erst eine Stunde später statt.




Tabellenführer FC Tilleur



Der sehenswerte Ground liegt mitten in einem Wohngebiet und erfreut sich einer guten Instandhaltung. So konnte man mit 200 anderen Fußballinteressierten einen angenehmen Nachmittag verbringen. Nach insgesamt 16 Stunden unterwegs im belgisch-deutschen Nahverkehr (mit 14x Umsteigen!) war ich erst am späten Abend wieder daheim! Belgien lohnt immer!




27.1.18 * Rheydter SV - SV Hardt II   6:1 * 14:30 Uhr * Freundschaftsspiel * Nebenplatz Stadion Rheydter SV, Mönchengladbach * Zuschauer: 7 * Eintritt: frei * An- und Abreise mit der Bahn zu 23 EUR *

Wollte eigentlich dem Hauptplatz einen "revisit" abstatten, um ein paar Fotos zu machen, bevor irgendwelche Baumaßnahmen an dem Ground durchgeführt werden. Doch gespielt wurde auf dem Nebenplatz. So konnte unverhofft nicht nur gespottet, sondern auch gehoppt werden. Die herumstehenden sechs Leutchen bedeuteten (mit mir eingerechnet) eine neue Minus-Rekordkulisse beim Fußball überhaupt. Bei meinem ersten Besuch beim "Spö", einem wichtigen Spiel in der Oberliga Nordrhein 1990 gegen den Wuppertaler SV, standen sich unglaubliche 13 000 Zuschauer auf den Füßen herum. Gute alte Zeit!





12.1.18 * Bayer 04 Leverkusen - Bayern München   1:3 * 20:30 Uhr * Bundesliga * BayArena, Leverkusen * Zuschauer: 30 210 * Eintritt: 15 EUR * An- und Abreise: mit dem Bus zu 2,90 EUR *




 BAYERN-Magazin, 10.2.2018



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